Rückschläge als Chance

Manchmal ist das Leben schon seltsam.

Im November haben wir dem Besitzer der Weberei in Wuppertal die endgültige Zusage des Kaufs gemacht, ein Treffen fand noch vor Jahreswechsel statt und alle Randbedingungen waren geklärt. Ich habe mich von ganzem Herzen gefreut, auch wenn ich wusste, dass noch viel Arbeit auf mich und meine Freunde, welche mich kräftig unterstützen, zukommt.

Im Januar dann der Schock: Der ehemalige Besitzer tritt vom Kaufvertrag zurück, zunächst ohne Gründe. Nun gut – Hartnäckigkeit kenne ich bereits von solchen Verhandlungen. Nach mehreren Nachfragen kommt aber plötzlich Post vom Anwalt: Der Besitzer hat die Weberei anderweitig verkauft.

Diese Nachricht hat mich sehr betroffen gemacht, insbesondere, da bis zu diesem Zeitpunkt schon wahnsinnig viel Arbeit (und auch Geld) in das Projekt geflossen ist.

In jeder Krise wohnt eine Chance

Ein Lichtblick hat sich aber nun doch aufgetan: Wir können einen anderen Webstuhl erstehen! Dieser braucht noch viel Arbeit und Liebe – aber davon habe ich ja zum Glück genug für dieses Handwerk.

Der erste Webstuhl findet also nun langsam aber Sicher seine Formen in der Weberei. Leider ist dieser noch ohne Jacquardsteuerung, hier muss ich noch viel Basteln. Und: Weitersuchen, denn dieser Stuhl kann auch nur einfarbige Bänder.

Hurra! Ein Webstuhl!

Nun haben wir bei einer weiteren Betriebsauflösung einen Stuhl gefunden der prima passen würde.

Da es aber aktuell einen nicht wohlgesonnenen Aufkäufer gibt, welcher aus uns unbekannten Gründen zwischen bestehende Verhandlungen grätscht, bleiben wir hier bewusst bedeckt – alles weitere sehr gerne im Rahmen einer kleinen Führung und einem Gespräch vor Ort.

Termine für eine Besichtigung finden Sie unter Veranstaltungen – gerne auch nach Vereinbarung für Gruppen oder wenn Du oder Sie Interesse haben sich an dem Projekt zu beteiligen.

Es gibt großartige Neuigkeiten

Manchmal ist es zäh – aber nun wird es!

Die Randbedingungen sind geklärt

Lange ist es still um das Projekt geworden. Dies hatte vielfältige Gründe, unter anderem war der derzeitige Inhaber der Weberei im Urlaub, dann standen bei uns in der Breitweberei Märkte an, grippale Infekte und diverse andere Kleinigkeiten und Unstimmigkeiten haben dafür gesorgt, dass das Projekt etwas gestockt hat.

Ein dickes Dankeschön an alle Unterstützer bis hier her!

Durch Deine und Eure Unterstützung ist es überhaupt möglich: Heute konnten wir endgültig die Zusage machen die Weberei zu retten! Wir freuen uns und sind schon wahnsinnig nervös. Es wird wirklich wahr!

Noch sind wir finanziell nicht in der Lage den Umzug zu finanzieren. Durch Eure Unterstützung haben wir aber einen Grundstein gelegt welcher so stabil ist, dass das Projekt stattfinden kann. Wir konnten eine Anzahlung leisten und durch eine Einigung bezüglich der Räumlichkeiten und weiteren Unternehmensführung auch eine Regelung über das Jahresende hinaus finden.

Der weitere Fahrplan sieht nun so aus, dass wir zunächst auf mehreren Kanälen versuchen, das Projekt möglichst Zeitnah durchführen zu können. Wir haben mit dem jetzigen Besitzer vereinbart, dass er noch weiterproduziert so lange er mag, wir aber schon erste Stühle abholen können. Da die Bedingungen für den Umzug kompliziert sind werden wir voraussichtlich im März nächsten Jahres mit dem Hauptumzug beginnen, wollen aber im Idealfall schon in diesem Jahr einen Teil der Ladung abholen.

Bis dahin ist noch viel zu tun – wir packen es an!

Wir haben bereits begonnen die notwendigen Arbeiten am Gebäude zu machen. Die Einfahrt war eigentlich schon länger fällig, jetzt musste es aber sein: Brüchiger Asphalt, Split und Gras haben sich hier abgewechselt und mussten dringend stabilisiert werden. Dank des stabilen Pflasters wird es nun möglich sein auch mit einem größeren Gefährt vor der Halle vorzufahren. Außerdem haben wir einen gebrauchten Hubstapler angeschafft mit dem der Kraftakt des Umzugs überhaupt erst machbar wird.

Was auch noch Kraft kosten wird: Die finanziellen Mittel zusammen zu bekommen um das Projekt im nächsten Jahr tatsächlich zu packen. Hier bauen wir auf unterschiedlichen Säulen:

Der Webshop mit Borten und Bändern wird weiter ausgebaut. So bekommst Du und Ihr direkt ein Dankeschön in Form von historisch gefertigten Borten. Natürlich ist es auch weiterhin möglich, uns über PayPal direkt eine finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen.

Weiterhin planen wir im späten Winter eine Crowdfunding Kampagne. Dazu mehr dann im nächsten Beitrag!

Bis hier her schon mal vielen Dank für die Zusprache, die Unterstützung und das fleißige Teilen auf Facebook und anderen Kanälen – und einfach mal so. DANKE!

…wie alles Begann…

Eigentlich begann es mit dem Bändersterben. Immer mehr Bandwebereien haben zu gemacht, es gab immer weniger Anbieter für hochwertige traditionelle Bänder. Dies sorgte dafür, dass immer mehr Kunden auf uns zukamen und nach einer guten Quelle für Bänder gefragt haben. So wurde die Idee geboren, sich schlau zu machen und eventuell selbst einen Bandwebstuhl anzuschaffen. Da die Rettung der Weberei aber bereits alle finanziellen Mittel gekostet hat, haben wir dieses Projekt zunächst auf Eis gelegt.
Wir haben gerne an andere Webereien verwiesen. Nun ist es aber so, dass immer mehr Webereien schließen und ein Kollege erschüttert auf uns zu kam, dass eine traditionsreiche Bandweberei in Wuppertal droht, im Dezember 2019 verschrottet zu werden.

Der derzeitige Inhaber der Weberei sucht bereits nach 10 Jahren aus Altersgründen einen Nachfolger, Leider ist es so, dass ein historischer Betrieb kein schnelles Geld verspricht und entsprechend wenig Rückmeldung gab es. Nun ist der Besitzer dieses Jahr (2019) schon 80 geworden und steht noch immer jeden Tag am Webstuhl.
Jetzt steht aber die Entscheidung: Wenn sich bis zum Dezember keine Nachfolge findet werden die Webstühle entsorgt. Damit wird wieder Wissen und Technik verschrottet und die Quelle guter Bänder versiegt immer mehr. Wie Du unter “Über mich” lesen kannst schmerzt mich soetwas. Daher habe ich den festen Entschluss gefasst, die Weberei zu retten. Der Besitzer ist hierüber sehr erleichtert und die Übernahme der Firma ist fast geklärt. Einziges Problem: Zwischen dem jetzigen Standort und meiner Weberei liegen rund 300 Kilometer. Das ist nicht realisierbar. Entsprechend muss ein Umzug der Maschinen erfolgen. Und genau daher resultiert dieses Projekt: Die Umzugkosten stellen für mich ein nicht alleine stemmbares Hindernis dar.

Daher bitte ich Dich um Unterstützung: Mit dem Kauf von Bändern in unserem Shop oder an unseren Ständen auf Märkten (Ankündigung auf unserer Facebookseite), damit, dass Du das Projekt bekannt machst oder mit einer Spende. Spenden kannst du über unseren Shop (Artikel “Spende” kaufen, gerne auch in Kombination mit deiner Bandbestellung) oder via PayPal. Und wenn du aus Nordhessen kommst: Vereinbare gerne einen Termin bei uns in der Weberei. Dann kannst du dir auch gleich anschauen, wie die historische Technik dahinter aussieht.